Welches Heim kommt in Frage?

Heim für demenziell erkrankte Menschen

Ein Heim für demenziell erkrankte Menschen, wie die Haus Wilstedt Betreuungs GmbH, dient als Lebens- bzw. Wohnraum für Demenzkranke. Unterstützt durch eine fortwährende fachspezifische Betreuung werden Patienten mit Demenzerkrankung medizinisch versorgt und gezielt gefördert. Das facettenreiche Krankheitsbild stellt das Pflegepersonal in einem Heim für demenziell erkrankte Menschen vor umfassende Herausforderungen. Durch permanente Weiterbildungen muss das dort tätige Personal seine Fachkompetenz stetig ausweiten, um die Patienten nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen versorgen zu können. 

Das Krankheitsbild verursacht kognitive Einschränkungen, die erschweren empfundene Schmerzen in Worte zu fassen. Laut Medizinern steigt durch diese nachhaltige Beeinträchtigung das Risiko, dass Schmerzen bei Demenzkranken unentdeckt und unbehandelt bleiben. Die Schmerzbehandlung bei Demenzpatienten verlangt daher eine dauerhaft hohe Sensibilität und Empathie des betreuenden Personals.   

Nach Auswertung medizinsicher Studien haben durchschnittlich 70 % der Pflegeheimbewohner mit ausgeprägten kognitiven Defiziten Schmerzen. Trotzdem erhalten Demenzkranke oftmals weniger Schmerzmittel als gleichaltrige Patienten ohne Demenz. Ursache hierfür ist eine alte wissenschaftliche These, die inzwischen als medizinisch widerlegt gilt. Nach Auffassung dieser früheren Theorie nehmen Demenzkranke wegen ihrer geistigen Veränderungen Schmerzen vermeintlich weniger intensiv wahr als Gesunde. Aufgrund der stetigen Forschungsergebnisse muss ein gutes Heim für demenziell erkrankte Menschen seine Arbeit deshalb an den neuesten wissenschaftlichen Studien orientieren. 

Die Patienten haben häufig Schwierigkeiten eine Verbindung zwischen der situativen Schmerzempfindung und dem eigenen Körper herzustellen. Daher ist es den Betroffenen nahezu unmöglich den tastsächlichen Schmerz am Körper zu lokalisieren. Sie spüren Schmerzen, registrieren aber keine konkrete schmerzende Stelle als Ursache. Bei Fortschreiten des Krankheitsbildes intensivieren sich Defizite im Kommunikationsvermögen. Ergänzend fallen Gedächtnisleistung und Denkfähigkeit ab. In der Folge wird es Betroffenen zunehmend schwerer Beschwerden sprachlich zu benennen bzw. diese zielgerichtet an Dritte zu kommunizieren. Deshalb nutzen Demenzpatienten alternative Kommunikationskanäle über die sie Botschaften vermitteln. Das Personal der Wohn- bzw. Pflegeinrichtungen ist aufgrund dessen umfassend diesbezüglich zu schulen.   

Als mögliche Indikatoren für die Schmerzempfindung der Erkrankten können individuell in Erscheinung tretende Verhaltensauffälligkeiten eingeordnet werden. Hinweise auf Schmerzen sind etwa plötzliche Verwirrtheit, sozialer Rückzug, Lethargie, Aggressivität oder fehlende Reaktionen auf Trost und/ oder Zuwendung. Ist das Personal der Einrichtungen nicht ausreichend geschult, interpretieren sie das Verhalten der Patienten als grundsätzliches Anzeichen für das Fortschreiten der Krankheit. Wenn die Verhaltensänderungen in Verbindung mit Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten einhergehen, könnten aber tatsächlich Schmerzen der Auslöser für die Verhaltensauffälligkeiten sein.   

Derzeit erforscht ein europäisches Verbundprojekt welche wortlosen Kommunikationskanäle bzw. Kommunikationswege Demenzpatienten einsetzen, um Schmerzen anzuzeigen. Auf Grundlage der Forschungserkenntnisse haben die Wissenschaftler einen Erhebungsbogen angefertigt, der eine Schmerzskala enthält. Demnach listet der Bogen 36 mutmaßliche Anzeichen für Schmerzempfinden auf, die Demenzerkranke nutzen. Ziel der Forschungen ist die Entwicklung eines einheitlichen Beurteilungssystems, das Schmerzen bei Demenzkranken erkennbar werden lässt. Der Bogen ist von Pflegern und Ärzten konstant anzuwenden, um die Behandlung der Patienten zu verbessern. 

Für Angehörige ist die „ BESD – Skala" aussagekräftig. Die Skalierung umfasst die Bewertung von Atmung, Mimik, Körperhaltung, Lautäußerung und die Reaktion auf Trost.